Der Freiraum der Biotope City Wienerberg

Mit Bedacht auf Flora, Fauna und die Menschen
Das 5,4 ha große Gelände des Biotope City Areals am Wienerberg ist geprägt von einer vielfältigen und naturnahen Gestaltung des Freiraumes. Drei Landschaftszüge (Ost, West und Mitte) spannen sich von Süden nach Norden hin zur Mikroachse, der Haupterschließungsachse. Der hohe Grünanteil ist durch Strukturvielfalt, der Verwendung von naturnahen Elementen und üppiger Bepflanzung gekennzeichnet. Dadurch wird eine besonders wertvolle Biodiversität für Flora und Fauna generiert. Beispielsweise bilden über das Areal verstreute Totholzstrukturen oder Steinschlichtungen in Verbindung mit den unterschiedlichen Bepflanzungsstrukturen und großkronigen Baumpflanzungen wertvolle Habitate und Brutmöglichkeiten für die ansässige Tierwelt. Daneben sind naturnahe und artenreiche Wiesenflächen wertvoller Lebensraum für Insekten und andere Tiere.

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Credit: Knollconsult | DI Heinz Wind 

Über 250 Bäume
Die nach Fertigstellung über 250 Bäume spenden Schatten, tragen zur natürlichen Kühlung bei und dienen als nachhaltiger Speicher des Regenwassers. Für die Baumpflanzungen wurden insbesondere klimaangepasste Arten ausgewählt. Konzeptionell befinden sich im Landschaftszug West vorrangig Bäume, die ursprünglich im Westen heimisch sind (z.B. Roteiche, Blüten-Hartriegel etc.), im Landschaftszug Mitte Pflanzen die ursprünglich aus dem mitteleuropäischen Raum stammen (z.B. Spitzahorn, Rotbuche) und im Landschaftszug Ost prägen Bäumen aus dem asiatischen Raum (z.B. Japanischer Ahorn, Asiatischer Blüten-Hartriegel) das Landschaftsbild. Unter den Baumpflanzungen befinden sich zehn Bäume aus dem Kunstprojekt in einem Klagenfurter Stadion (https://forforest.net/). Diese bereits hochqualitativen Bäume werden verstreut über das gesamte Areal gepflanzt.

 

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Credit: Knollconsult | DI Heinz Wind 

Das Biotope City - Prinzip: Regenwassermanagement
Ein wesentlicher Teil der Konzeptionierung der Biotope City stellt der Umgang mit dem anfallenden Regenwasser dar. Im Sinne des Projekt-Leitbildes wird mittels verschiedener Maßnahmen das Regenwasser im Gelände gehalten und zur Verdunstung gebracht. Dieses Prinzip zieht sich durch die gesamte Gestaltung am Biotope City-Areal am Wienerberg. Dies geschieht einerseits durch die Verwendung von speziellen Substraten, welche die rasche Aufnahme und Speicherung großer Mengen an anfallenden Oberflächenwässern bewerkstelligen. Andererseits findet die Entwässerung der versiegelten Flächen über die Grünflächen in den Landschaftszügen statt. Dabei wird durch die Gefälleausbildung der versiegelten Flächen den Rasen- und Staudenflächen Wasser zugeführt. Bei Starkregenereignissen wird das Oberflächenwasser in den südöstlich des Wohnquartiers gelegenen Retentionsteich abgeleitet und zwischengespeichert. Von dort aus gelangt überschüssiges Wasser über einen Kanal in den nahegelegenen Wienerbergteich.

 

Blick vom Dach

Credti: Fotografie Fetz/IBA Wien 

Gründächer und vertikale Begrünung
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Biotope City  Prinzips ist der hohe Anteil an Gründächern. Begrünte Dachflächen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Retention und halten das anfallende Regenwasser zurück. Neben dem positiven Effekt auf das Regenwassermanagement leisten diese zudem einen hohen ökologischen Mehrwert bei moderaten Kosten. Die Bepflanzung mit Kletterpflanzen in vertikaler Ausrichtung steigert nicht nur den ökologischen Mehrwert, sondern ist genauso wie die anderen Grünflächen, wertvoll für das allgemeine Wohlbefinden.

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Credit: Knollconsult | DI Heinz Wind 

Naherholung und Spielplatz
Neben der Naherholung aller Altersgruppen in den grünen Landschaftszügen, sind auch für Kinder Spielplätze, verstreut über das ganze Planungsgebiet, vorzufinden. Für Kleinkinder sind Spielplätze in der Nähe der jeweiligen Bauplätze verortet.  Doch auch für ältere Kinder und Jugendliche sind im Landschaftszug Mitte und Ost Spielflächen vorgesehen, die sich thematisch unterscheiden (Thema Klettern – Landschaftszug Mitte, Thema Wasser – Landschaftszug Ost). Diese sollen neben den verschiedenen Spielgeräten (Wasserspiel, Kletterspiel, Rutsche, Schaukel etc.) auch zum freien Spiel einladen.